Neustart nach Zwangspause geglückt

„Seid Ihr bereit“, ruft Mirjam Sokal den ersten Starten beim fünften Baumholder Stadtlauf zu. Die Kleinsten unter den Läufern antworten lautstark: „Jaaaaa.“ Und in dem Moment  steigt Hoffnung beim Organisationsteam vom Förderverein Triathlon und Stadtlauf Baumholder auf, es könnte doch eine trockene Veranstaltung werden. Kurzzeitig hatten die Organisatoren während ihres letzten Treffens vor der Veranstaltung am Samstag überlegt, den Stadtlauf abzusagen. Und nun kommt die Sonne durch.

Bernd Alsfasser, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, drückt zum ersten Mal am Sonntagnachmittag den Abzug. So manches Kind zuckt zusammen, rennt dann aber entschlossen los. Hinter den Absperrungen stehen hunderte Mamas, Papas, Omas, Opas und Freunde, die sie lautstark anfeuern. 200 Meter haben die Starter der U6 zu bewältigen. In der Altersklasse W4 überquert Ella Reusch vom VfR Baumholder als erstes die Ziellinie. 1:21,28 Minuten – das ist ihre Zeit. Es folgen Mariella Heinz und Mia Johann. In der W5 ist Paulina Jung mit 1:04,62 Minuten Erste. Es folgen Lotta Knau und Lotta Horbach. Alle drei starten für den VfR Baumholder. Jahmir Santamaria hat mit 1:04,48 Minuten die Nase bei den Jungs vorne. Es folgt Milan Georgiadis.

Schnell wird die Strecke verändert, dann beginnt der U8-Lauf über 400 Meter. Bei den Mädchen siegt Tilda Römer in der W6 mit 1:58,56 Minuten. Ihr folgen zwei Schülerinnen von der Grundschule Westrich: Anna Baier und Sophie Rott. In der M7 ist Kayla Graham von der Grundschule Freisen-Oberkirchen die Schnellste. Ihre Zeit: 1:44,68 Minuten. Merle Welsch und Anna Cziborr landen auf den Plätzen zwei und drei.

Bei den Jungs siegt in der M6 Hans Schwarz vom VfR Baumholder in 1:56,05 Minuten. Louis Walthers und Elias Braun belegen die Plätze zwei und drei. In der M7 gewinnt Laneo Petry von der Grundschule Freisen-Oberkirchen. Seine Zeit: 1:51,86 Minuten. Knapp dahinter Nicholas Walthers und Vincent Kunz.

800 Meter laufen die Kinder im U10-Lauf. Hier siegt Alina Walter von der Grundschule Westrich in 3:55,83 Minuten vor Evolet Koch und Alissa Bonet. Alyssa Schübelin vom VfR Baumholder kann sich später gemeinsam mit ihrer Mama Sabrina freuen. Beide landen in ihren jeweiligen Altersklassen auf dem Siegertreppchen. „Das feiern wir später gemeinsam auf der Couch“, sagt die Mama kurz vor der Siegerehrung im Kirmes-Zelt. Alyssas Zeit: 3:44,53 Minuten. In der W9 landen auf den Plätzen zwei und drei Greta Müller und Amélie Bottler.

Bei den Jungs hat in der Altersklasse M8 Ehsan Mahrami von der Grundschule Westrich in 3:46,07 Minuten die Nase vorn. Es folgen Marlee Carter und Faizal Roth.  In der M9 ist Max Zimer vom VfR Baumholder in 3:21,09 Minuten der Schnellste. Vor Xavier Knofflock und Leonel Petry.

Und wieder wird die Strecke ein Stück länger. 1200 Meter haben die Jungs und Mädels der U12 zu bewältigen. Bei den Mädchen siegt in der W10 Greta Kunz vom VfR Baumholder in 5:19,65 Minuten vor Milena Hess und Enie Radunski. Nur einen Starter gibt es in der W11: Elisha Raub vom VfR ist mit 6:41,85 Minuten damit Erste. Gleiches Bild bei den Jungs in der M11: Hier siegt Nathaniel Jefferey Ham vom VfR in 5:28,27 Minuten.

In der M10 benötigt der Erste, Nils Alles von der Grundschule Freisen-Oberkirchen, 5:34,41 Minuten. Hinter ihm kommen Amer Abdullah und Niklas Kneller ins Ziel.

Beim U14-Lauf sind Mika Ruth vom VfR Baumholder (16:27,01 Minuten), Noel Radunski und Brayden Keenan die Schnellsten. Sie müssen 4000 Meter laufen. Mika kann sich später mit seinem Bruder Aaron freuen. Der startet ebenfalls für den VfR und benötigt in der U16 14:54,20 Minuten für die ebenfalls 4000 Meter. Aaron Ruth hat bisher jeden der fünf Stadtläufe mitgemacht. Und er sagt: „Es ist schon etwas Besonderes, in der Heimat zu laufen.“

Auch Sabrina Schübelin ist Stammgast beim Stadtlauf. Bei der bis dato letzten Auflage 2019 war sie Zweite, nun steht sie nach sechs Kilometern ganz oben auf dem Siegertreppchen. Ihre Zeit: 26:12,72 Minuten. „Es war wieder schön“, sagt sie, wenngleich sie sich etwas mehr Publikum an der Strecke wünschen würde. Aber im Gegensatz zur Hitzeschlacht 2019, hält sie die kühlen Temperaturen – die Sonne hat sich mittlerweile wieder verzogen – zum Laufen für ideal.

Auf dem zweiten Platz ist mit Sandra Dolby ebenfalls der VfR vertreten. Allerdings hat sie nur auf der letzten Runde Vollgas gegeben, sagt sie. Sie habe vielmehr Johanna Hoffmann begleitet, die in der U14 bei den Mädchen siegte. „Wir sind die ersten 4000 Meter gemeinsam gelaufen“, sagt Dolby.

Zum ersten Mal in Baumholder startet Ramon Bernardon von den Lauftrefffreunden Marpingen. Er habe sich erst am Samstagabend entschieden, mitzumachen. Die sechs Kilometer seien Teil seiner Vorbereitung für den Frankfurt-Marathon Ende Oktober. 21:33,65 Minuten ist er auf der Strecke. „Ein schöner Lauf mit Ecken und Kanten, es geht mal hoch, mal runter“, freut sich der 43-Jährige. Nach ihm kommen Lutz Kohlhaas und Julian Kunz ins Ziel.

Eine besondere Auszeichnung bekommt später bei der Siegerehrung, die Bernd Mai moderiert und Stadtbürgermeister Günther Jung, Jae Kim von der US-Garnison und Joachim Nickchen vom Orga-Team ausführen, Alfred Schinnerer vom LAZ Birkenfeld. Er ist der älteste Teilnehmer des Wettbewerbs. Mit seinen 83 Jahren benötigt er 38:01,65 Minuten für die 6000 Meter. Auch er lobt die „abwechslungsreiche Strecke“: „Es ging mal bergauf, mal bergab, das gefällt mir.“ Für den Mann aus Leisel ist es der erste Start in Baumholder. Aber er sagt: „Hätte ich gewusst, dass es so schön ist, wäre ich früher schon einmal gekommen.“

Die Organisatoren sind froh, dass es letztendlich trocken geblieben, auch wenn so mancher Helfer sehr gefroren hat. Damit sei der Start nach der Corona-Zwangspause geglückt, freut sich Orga-Chef Günter Heinz. Wenngleich er enttäuscht ist, dass die Resonanz doch deutlich geringer ausfällt als vor drei Jahren. Beim Hauptlauf der Erwachsenen gingen insgesamt 27 Männer und Frauen an den Start, darunter auch einige Amerikaner. Das waren in etwa so viele wie 2019. Hingegen waren rund 100 Jungs und Mädels weniger am Start als bei der Auflage davor. Trotzdem nahmen 141 Kinder und Jugendliche in den einzelnen Altersklassen teil.

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